Google Fonts: So bindest du sie DSGVO-konform ein

Google Fonts lokal auf Webseite einbinden

Wenn du deine Webseite mit WordPress selbst erstellt hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du Google Fonts vom Google Server beziehst. Warum dies jedoch gegen die DSGVO verstößt und was du konkret tun kannst, um eine Abmahnung und im schlimmsten Fall hohe Geldstrafen zu vermeiden, das verrate ich dir in diesem Beitrag.

Disclaimer: Alle Informationen sind mit bestem Wissen und Gewissen recherchiert, dies stellt jedoch keine rechtliche Beratung da und ersetzt diese auch nicht.

Was sind Google Fonts?

Google Fonts (oder Google Web Fonts) sind wie der Name schon sagt, Schriftarten, die von Google zur Verfügung gestellt werden. Momentan kannst du in der sogenannten Open Source Library für Google Fonts aus ca. 1430 kostenlosen Schriftarten auswählen.

Wann sind Google Schriftarten nicht DSGVO-konform?

Die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) regelt, wie die Verarbeitung von personenbezogenen Daten zu erfolgen hat. In dem Fall geht es um die IP-Adressen deiner Website Besucher:innen.

Das Problem mit Google Fonts ist, dass bei jedem Aufruf deiner Website nun Daten deiner Besucher über Google laufen bzw. übermittelt werden und dies nur nach ausdrücklicher Einwilligung erfolgen darf. Es hat vom LG München bereits ein gerichtliches Urteil hierzu gegeben.

Google Fonts sind also nicht DSGVO-konform, wenn sie vom Google Server bezogen werden.

Warum habe ich Schriften von Google auf meiner Webseite?

Wenn du deine Website selber erstellt hast, denkst du dir an diesem Punkt vielleicht „Ich habe doch nie was mit Google Schriften eingestellt“ – das stimmt, jedoch sind die Google Fonts in vielen Pagebuildern und Themes automatisch hinterlegt. Das heißt, im Elementor Pagebuilder oder im DIVI Theme sind die Schriften bereits vorinstalliert.

Das ist auch sehr praktisch, da du aus vielen verschiedenen Schriftarten auswählen kannst und auf deiner Website gleich Schriften oben hast, die du verwenden kannst. Deswegen hast du dich bisher wahrscheinlich noch nie gefragt, wo die Schriften herkommen und welche Dinge du bei der Nutzung beachten solltest.

Selbst erfahrene Webdesigner (solltest du deine Website professionell erstellt lassen haben) haben solche Dinge nicht immer gleich auf dem Schirm. Diese Thematik rund um Google Fonts und der DSGVO ist nicht zuletzt vermehrt in den Vordergrund gerückt durch Massenbriefe eines niederösterreichischen Rechtsanwalts im Sommer diesen Jahres.

Wenn du die Schriften vom Google Server beziehst, ist dies zwar nicht DSGVO-konform, dennoch kannst du weiterhin Google Fonts auf deiner Website verwenden, indem du sie nämlich lokal, das heißt direkt in deine Webseite einbindest und so den Zwischenschritt über Google trennst.

Wie überprüfe ich meine Website auf Google Fonts?

Wenn du wissen willst, ob Google Fonts auf deiner Webseite geladen werden, kannst du das auf mehrere Arten mit dem Untersuchungstool direkt in deinem Browser überprüfen. Ich stelle dir die Möglichkeiten mit dem Chrome Browser vor und mit dem Safari Browser.

Google Fonts auf der Website finden (Chrome)

So kannst du überprüfen, ob auf deiner Webseite Google Fonts geladen werden:

Website aufrufen -> rechte Maustaste -> UNTERSUCHEN -> auf den Tab SOURCES klicken -> wenn du einen Ordner mit der Bezeichnung „fonts.googleapis.com“ oder „fonts.gstatic.com“ siehst, dann lädt deine Website Schriften über den Google Server.

Website auf Google Fonts überprüfen

Website auf Google Fonts überprüfen (Safari)

  1. Seitenquelltext aufrufen (Rechte Maustaste)
Safari Google Fonts suchen
1. Seitenquelltext aufrufen (Rechte Maustaste)
Website auf Google Fonts untersuchen
2. Command + F drücken um die Suchfunktion zu aktivieren oder Lupensymbol ganz rechts in der Leiste öffnen

3. „fonts.googleapis.com“ in das Suchfeld einfügen

Falls deine Google Fonts über Google geladen werden, tausche sie im nächsten Schritt gegen lokale, also selbst gehostete Schriften aus. Hier siehst du auch gleich, welche Schriften auf deiner Website verwendet werden. Diese kannst du direkt von Google kostenlos herunterladen und auf deine Webseite spielen. Lade nur die Schriftstile runter, die du für deine Website wirklich benötigst.

Tipp: Inspirationen für Schriftarten und wie du kostenpflichtige Schriftzüge von Zeit zu Zeit kostenlos bekommst, verrate ich dir hier.

Wie binde ich Google Schriften lokal auf meiner Website ein?

Wenn du deine Schriften nun hast, ladest du sie am besten gleich auf deine Website. Hier zeige ich dir, wie du in WordPress + Elementor Pro deine Schriften lokal laden kannst.

Schritt 1: Unterbinde das Laden von Google Fonts auf deiner Webseite

  • Klicke dazu in deinem Dashboard auf das Elementor Symbol auf der linken Seite und klicke auf „Einstellungen“. Öffne den Tab „Erweitert“ und setzte Google Fonts auf „Blockierung“.
Google Schriften blockieren in Elementor

Schritt 2: Benutzerdefinierte Schriftarten hochladen

  • Im Dashboard unter Elementor findest du den Reiter „Benutzerdefinierte Schriftarten“. Klicke auf den „Add New“ Button ganz oben und lade deine Schriften rauf, die du vorher von Google Fonts auf deinen Rechner downgeloaded hast

Wenn alles geklappt hat, siehst du im Bearbeitungsmodus deiner Website nun unter Typografie „Eigene Schriften“, die du verwenden kannst.

Schriften lokal gehostet - Elementor

Schritt 3: Prüfe nochmal, ob alle Verbindungen zu Google Fonts auch wirklich getrennt wurden (Anleitung mit Inspektionstool siehe oben). Glückwunsch, du hast es geschafft!

Fazit

Auf deiner WordPress Webseite sind in der Regel die Standardschriftarten von Google hinterlegt, die du kostenlos nutzen kannst. Wenn du dir die kostenlose und vor allem große Auswahl an Google Schriftarten zu Nutze machen möchtest, solltest du jedoch darauf achten, dass Google Fonts DSGVO-konform auf deiner Website eingebettet sind. Das kannst du machen, indem du die Verbindung zu Google blockierst und deine Schriften lokal auf deine Website einlegst. Mit meiner Anleitung hast du es in ein paar Minuten erledigt und vermeidest Abmahnschreiben und womöglich saftige Strafzahlungen.

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